Geschichte
Die Sektion Fußball des USK Piesendorf wurde in den 50er Jahren von den "Dorfbuben" gegründet.
Freundschaftsspiele gegen deutsche Gäste und umliegende Gemeinden wurden am alten Geislerplatz durchgeführt.
Da die Technik der damaligen Piesendorfer Kicker mit dem Eifer oft nicht mithalten konnte, standen die Fußballer des öfteren ohne Ball da, der wurde nämlich von Schneidermeister Geisler konfisziert.
1960 wurde der Fußballplatz am heutigen Standort von der Gemeinde Piesendorf unter Bgm. Sepp Bernsteiner und der aktiven Mithilfe der Spieler errichtet. Als Sportheim wurde eine Baubaracke der Fa. STUAG um 3 Uhr früh aus Kaprun antransportiert und aufgestellt. Als vor dem 1. Meisterschaftsspiel im August 1961 Herr Schiedsrichter Petschnig den Platz kommissionierte, wurde festgestellt, dass die Tore zu kurz geraten waren. Für Werner Neureiter, Peter Entleitner und Co. war dies auch kein Problem, sie schweißten einfach ein Stück Eisen an.
Das 1. Meisterschafsspiel konnte dann mit 1/2 stündiger Verspätung beginnen. Das Spiel wurde 6:2 verloren. Werner Neureiter schoss das 1. Meisterschafts-
tor für Piesendorf und ging damit in die Fußballgeschichte ein.
1965 wurde der 1. Meistertitel und damit der Aufstieg in die 1. Klasse Süd erreicht. Besonders verdient um die Gründung der Fußballsektion sowie um den Bau des Sportplatzes machten sich Bgm. Bernsteiner Sepp, Hans Mitteregger, Peter Fankhauser, Sepp Reiter, Fred Mackinger, Georg Bernsteiner, Ferdl Dittenberger und Gerhard Bayer.
Die Spieler von 1961 waren:Fankhauser Günther, Alfons und Gerhard Bayer, Werner Neureiter, Peter und Helmut Entleitner, Höller Lois, Peter Ronacher, Georg und Willi Oberhauser, Stolz Manfred, Daxer Hans, Heini und Helmut Stainer, Fritz und Ernst Hollaus, Eder Dietmar, Kapeller Hans.
1969 wurde der Fußballplatz auf den heutigen Stand erweitert. Die damaligen Funktionäre sind auf dieses Meisterwerk heute noch stolz, da der Platz, obwohl nun bereits 49 Jahre alt noch immer ein Schmuckstück ist.
Auch das 1. echte Sportheim wurde in dieser Zeit durch viel Eigenleistung der Spieler und Funktionäre errichtet. Die Einweihung des Platzes gestaltete sich zu einem echten Dorffest. Zum Spiel der Pinzgauer Auswahl gegen Zell/See kamen 850 zahlende Zuschauer. Bei der Platzeröffnung erhielten Sepp und Georg Bernsteiner, Hans Mitteregger, Peter Fankhauser und Sepp Reiter aus der Hand des Präsidenten vom Sbg. Fußballverband das goldene Ehrenzeichen.
Viele Spieler aus den umliegenden Orten spielten sehr gerne bei uns in Piesendorf. Adi Weitmaier, Adi Weikl, Strasser Franz, Seeber Gotti, Kreidl Sepp, Willi Theunis, Winter Rudi und Arnold Herbert erinnern sich noch gerne an ihre "Piesendorfer Zeit". Ceol Erwin, Rodler Gust und Jahns Fritz konnten wir sogar in Piesendorf an die Frau bringen.
Gewinnbringend konnten wir damals Franz Ploberger, Stolz Manfred und Junger Pauli verkaufen. Als Trainer waren zur damaligen Zeit Peter Fankhauser, Franz Kovac, Heini Gaderer und Ferdl Dittenberger tätig. Als Sektionsleiter mit damals noch vielen Haaren wirkte Sepp Reiter.
Leider verstorben sind aus den Anfangsjahren des Piesendorf Fußballs:
Ferdl Dittenberger, Günther Fankhauser, Fred Mackinger, Fred Aberger, Trentini Ludwig, Hollaus Ernst, Wallner Sepp, Bernsteiner Georg, Bernsteiner Josef.
Sektionsleiter der letzten 57 Jahre:
Fankhauser Peter, Reiter Josef, Gaderer Franz, Gassner Reinhold, Kellner Fritz, Maier Alexander, Rodler August sen., Zainzinger Franz, Scheiflinger Sepp u. Neumayr Julian, Dr.Hans Gobber, Ing. Günther Moosmann, Bernd Ceol.
Das 1. "Stadion" der Geislerplatz wurde vom damaligen Obmann Fredi Mackinger etwas zu klein geplant. Böse Zungen behaupten, daß sich dieser Sport sowieseo bald wieder aufhören werde.
Da wir Buben damals mit Geld nicht gesegnet waren, wurden die Reisen zu den diversen Freundschaftsspielen per Fahrrad angetreten. In der Bahnhofsrestaurant in Uttendorf bestellten sich 3 Brüder eine Nudelsuppe und 3 Löffel!!! (Diese 3 wurden übrigens recht bekannte Piesendorf Forscherpersönlichkeiten.)
Als Chauffeur des Bründlbusses kutschierte uns damals ein jung verliebter fescher Jüngling des öfteren in den Lungau und hatte mit uns seine liebe Not. Der damalige Chauffeur war der langjährige Piesendorfer Bürgermeister Peter Junger, der sich damals durch uns eine dicke Haut holte und uns daher eigentlich dankbar sein müsste!
Dass die Reisen in den Lungau überhaupt zu den Hits zählten, sprach sich in Piesendorf schnell herum. Bis zu 30 Schlachtenbummler begleiteten unsere Helden in den Lungau, wo es meistens zweistellige Niederlagen gab. Umso ausgiebiger vielen dann die Feierein auf Burg Mauterndorf und in Radstadt aus. Bei einem Meisterschaftsspiel in Tamsweg wurde ein bisher unerreichter Rekord aufgestellt. Max Schernthaner, Ernst Hollaus und Ronacher Peter brachten das Kunststück zuwege, Helmut Stainer 5 Eigentore zu schießen.
Eine Spezialität war die Reise mit Georg Oberhauser als Chauffeur. Als am Katschberg der Keilriemen riss, mussten die Schlachtenbummlerinnen Heidi und Gerlinde ihre Strumpfhosen opfern. Sir Georg produzierte aus diesen Strumpfhosen einen Keilriemen und die Fahrt konnte fortgesetzt werden.
Eine eigene Prozedur war jeden Samstag vormittags die Erstellung der Mannschaftsaufstellung am Balkon der Tischlerei Reiter. Bei dieser geheimen Staatssache durfte nicht einmal Chefin Sophie stören.
Fremdenverkehrsfördernd verliefen damals die internationalen Oster- und Pfingstturniere. Da viele dieser Spiele unentschieden ausgingen, wurden etliche Spiele dann mit den Fäusten im Gasthaus endgültig entschieden.
Unvergessen die Reisen zu den Freundschaftsspielen nach Aalen in der BRD. Über diese Reise könnte man ein eigenes Buch schreiben. Einen heute noch gültigen Rekord stellte damals Willi Oberhauser auf, der vor 1000 staunenden Deutschen Zuschauern zum Frühstück 89 rohe Eier vertilgte.
Bei einem Jugend Hallenturnier in Salzburg wurde Austria Salzburg mit 2:1 geschlagen. Bei diesem sensationellen Sieg schossen die „Übertalente" Baumeister Reiter Herbert und Siegfried Schernthaner die siegbringenden Tore.
Anfang der 70er Jahre gab es in Piesendorf bereits eine sehr erfolgreiche Damen Fußballmannschaft, die alles besiegte, sich aber dann leider wegen mangels an Gegnerinnen auflösen musste.
Spannend verliefen jedes Jahr die Transferverhandlungen. Manche Spielereinkäufe dauerten bis in die frühen Morgenstunden. Man hatte das Gefühl, für die „Einkäufer" waren die Verhandlungen oft wichtiger als der Kauf.
Ein teurer Kauf für die damaligen Zeit war der Erwerb des „Wunderstürmers" Erwin Ceol. Nach härtesten Verhandlungen gelang es Sepp Reiter den „Wunderkicker" um sage und schreibe 1 Paar Fußballschuhe von Saalbach zu kaufen. (Böse Zungen behaupten, dass es sich um ein gebrauchtes Paar Schuhe gehandelt hatte.)